Oculus Rift S VS Oculus Quest: Welche Unterschiede gibt es?

Oculus Rift S VS Oculus Quest: Welche Unterschiede gibt es?

02/05/2020 10:44:16

Als neueste Generation von Virtual-Reality-Headsets wurden die Modelle Oculus Rift S und Oculus Quest – beide entwickelt von Oculus, einer Tochter des kalifornischen Tech-Giganten Facebook – als Nachfolger des ursprünglichen Oculus Rift auf den Markt gebracht.
Basierend auf vier Jahren Erfahrung wurden diese Headsets für ein breites Publikum entwickelt – sowohl für private als auch für professionelle Anwender – und verfügen über jeweils eigene Merkmale und Besonderheiten.
In diesem Artikel fassen wir die Unterschiede für Sie zusammen, um Ihnen bei Ihrer Entscheidung zu helfen.

Allgemeine Vorstellung

Oculus Quest und Oculus Rift S sind zwei VR-Headsets mit ähnlichem Gewicht und vergleichbaren Abmessungen.

So wiegt das Oculus Rift S nur wenige Gramm weniger als das Quest (563 g vs. 571 g), während seine Maße (275 x 95 x 133 mm) leicht unter denen seines Pendants liegen (193 x 105 x 222 mm).

Beide verfügen über ein offenes Audiosystem mit einem 3,5-mm-Klinkenanschluss zum Anschließen externer Kopfhörer.

Die Touch-Controller – sehr ergonomisch – sind bei beiden Modellen nahezu identisch. Das ermöglicht auch, ein und dieselbe VR-Erfahrung auf beiden Geräten zu installieren (z. B. über Oculus Link, nach einem einzigen Kauf im Store).

Darüber hinaus sind beide Headsets mit der "6DoF Oculus Insight"-Tracking-Technologie ausgestattet, sodass keine externen Sensoren im Raum notwendig sind.

Während das Oculus Rift S für den Betrieb mit einem VR-Ready-PC ausgelegt ist, ist das Oculus Quest vollständig autonom und enthält sämtliche Komponenten im Headset selbst.

Technischer Vergleich

Das Oculus Rift S ist mit einem LCD-Bildschirm ausgestattet, der eine Auflösung von 1280x1440 Pixeln pro Auge bietet, bei einer Bildwiederholrate von 80 Hz.

Das Sichtfeld beträgt 110 Grad.

Das Oculus Quest hingegen besitzt einen Dual-OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 1440x1600 Pixeln pro Auge und einer Bildfrequenz von 72 Hz.

Das Sichtfeld des Quest ist vermutlich etwas kleiner – etwa 100 Grad –, obwohl Oculus hierzu keine offiziellen Angaben macht.

Beide Headsets verwenden das native "6DoF Oculus Insight"-Inside-Out-Tracking-System, wodurch sie deutlich benutzerfreundlicher sind als das ursprüngliche Oculus Rift mit seinen externen Sensoren.

Ein Unterschied: Das Rift S verfügt über fünf Frontkameras, während das Quest nur vier besitzt.

In puncto Ergonomie punktet das Oculus Quest, da es vollständig autonom ist (die Akkulaufzeit beträgt 2 bis 2,5 Stunden), während das Rift S nur in Verbindung mit einem PC funktioniert.

Dies ist der zentrale Unterschied zwischen den beiden Modellen.

Welches Modell für welchen Bedarf?

Trotz mancher Ähnlichkeiten wurden beide Headsets für grundlegend verschiedene Einsatzbereiche konzipiert.

Das Oculus Rift S richtet sich primär an professionelle Nutzer und Gamer, da es über einen leistungsstarken PC betrieben werden muss, um hochauflösende Inhalte mit maximaler Grafikqualität darzustellen.
Wenn Sie sich für das Rift S entscheiden, benötigen Sie also einen PC mit mindestens einer Nvidia GTX 1060 oder einer AMD Radeon RX 480 – idealerweise ein vollständig VR-kompatibler Rechner.
In Verbindung mit diesem PC können Sie Ihre immersiven Lieblingsinhalte mit höchster Detailtreue genießen.

Wenn Sie hingegen ein tragbares, benutzerfreundliches Gerät suchen – auch wenn dies mit etwas weniger Grafikleistung einhergeht – ist das Oculus Quest eine ausgezeichnete Alternative.

Es ist komplett eigenständig – mit einem Akku, der über zwei Stunden hält – und nutzt einen mobilen Snapdragon 835-Prozessor sowie ein 72 Hz-Display. Dies limitiert allerdings die Ausführung besonders grafikintensiver Inhalte.

Die Wahl zwischen den beiden Modellen hängt also letztlich von Ihrer Nutzungsphilosophie und Ihren VR-Erwartungen ab.

Unsere Einschätzung

Oculus Rift S:

Nach dem ersten Oculus Rift – dem Flaggschiff der Marke für drei Jahre – bringt das Oculus Rift S viele Vorteile mit, die selbst anspruchsvolle Nutzer überzeugen.
Dank seines ergonomischen Gesichtspolsters zählt es zu den komfortabelsten VR-Headsets auf dem Markt; das gesamte Setup (Sensoren, Controller, Headset) ist zudem deutlich transportabler als beim ursprünglichen Rift.

Die neue Architektur ermöglicht ein flüssiges Spielerlebnis mit echtem Roomscale, ganz ohne externe Sensoren, und benötigt nur einen einzigen USB-Anschluss.
Die mitgelieferten Oculus Touch-Controller liegen gut in der Hand und ermöglichen eine optimale Interaktion mit der virtuellen Umgebung.

Das Bewegungstracking ist präzise, und der sogenannte „Fliegengitter-Effekt“ ist kaum wahrnehmbar.

Ein kleiner Nachteil ist das Fehlen integrierter Kopfhörer – stattdessen gibt es kleine Lautsprecher, was die Immersion etwas beeinträchtigen kann.

Dennoch bleibt es das beste VR-Gerät für alle, die moderne Virtual-Reality-Spiele in höchster Qualität mit einem leistungsfähigen PC genießen möchten.

Oculus Quest:

Das Oculus Quest wurde für mobiles VR-Erlebnis entwickelt und überzeugt durch seine Autonomie – ideal für Nutzer ohne VR-fähigen PC.

Auch dieses Headset ist sehr komfortabel, lässt sich schnell und unkompliziert einrichten und ist sofort einsatzbereit.

Dank hochwertigem Bildschirm und perfekt abgestimmtem Tracking zwischen Headset und Controllern bietet es ein überzeugendes VR-Erlebnis im Raummaßstab.

Wie beim Rift S fehlen integrierte Kopfhörer – aber es gibt einen Klinkenanschluss, um Ihr bevorzugtes Audiogerät anzuschließen und die Immersion zu optimieren.

Anspruchsvolle Spieler könnten die begrenzte Akkulaufzeit kritisieren – zwei Stunden sind schnell vorbei, gerade bei intensiven VR-Erlebnissen.

Sie können jedoch eine externe Batterie anschließen, um die Laufzeit auf bis zu acht Stunden zu verlängern!

Fazit

Auf einem Markt, den Oculus weiterhin dominiert, bieten Quest und Rift S zwei hochwertige Optionen – für private und professionelle Anwender ebenso wie für mobile Nutzer. Die kalifornische Marke erfüllt mit diesen beiden Modellen die Bedürfnisse sowohl der Puristen mit hohem Qualitätsanspruch als auch derer, die eine mobile und komfortable Lösung bevorzugen.